29. Juni 2022
Beim Thema „Müll“ stellt sich, gerade in Zeiten der Nachhaltigkeit, die Frage, was man noch verwerten kann, was nicht, und was ein neues Leben mit einem anderen Nutzen antreten könnte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Optionen „Reparieren“, „Upcyceln“, „Wegwerfen“ und „Wieder verkaufen“.
Die Ausgangssituation
Kondoieren wir mal die Wohnung. Das englische Wort „to kondo“, was sich auf Deutsch in „kondo-ieren“ (oder schöner geschrieben: kondoieren) übersetzen ließe, ist Verb und Verbeugung zugleich. Referenziert wird hier natürlich Frau Marie Kondō, die asiatische Aufräum- und Ausmistexpertin, die ihre eigene Methode KonMari (von Kondō, Mari) genannt hat.
Ob nun „kondoieren“, „to kondo“ oder „KonMari“ ist egal – einer der Grundsätze dieser Idee ist die Frage, ob es einen glücklich macht, wenn man einen bestimmten Gegenstand in die Hand nimmt.
Wenn man dieses Glücksgefühl nicht hat, gibt es unterschiedliche Optionen, wie mit ihm verfahren werden kann.
Wieder verkaufen
Das wäre natürlich die einfachste Option, die auch gleich eine „Win-Win-Win-Situation“ darstellt, um mal Volker Pispers zu zitieren. Auf der einen Seite hat man das, was man nicht mehr braucht, quasi „des Hauses verwiesen“ und man hat dafür noch Geld bekommen, auf der anderen Seite hat jemand anderes jetzt ein neues Spielzeug. Wenn es um den Verkauf von Dingen geht, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Entsprechend kann man wahlweise gebrauchte Technik bei MySwooop verkaufen – oder man steuert andere Homepages an.
Verschenken
Und wenn man es nicht verkaufen möchte, vielleicht weil es sich nicht „richtig“ anfühlt, Profit aus etwas zu schlagen, kann man immer noch zur Verschenk-Option greifen. Geburtstage und sonstige Jubiläen stehen ja eigentlich immer jedes Jahr an und da wird sich doch wohl die Möglichkeit ergeben, einen gebrauchten Computer, der in bestem Zustand ist, man selbst aber schon ein neues Exemplar im Auge hat, zu verschenken.
Der gebrauchte Laptop wird zum Geschenk. Bildquelle: Pexels
Reparieren
Wie schon in diesem Artikel festgehalten, ist die Technik einfach nicht mehr auf die Reparatur ausgelegt. Dies mag aus kurzsichtiger, betriebswirtschaftlicher Sicht auch vollkommen korrekt sein. Immerhin – seien wir ehrlich – verdient man mehr, wenn gleich ein ganzes Gerät komplett neu erworben werden muss. Das neueste iPhone beispielsweise kostet, je nach Ausstattung und Verkäufer durchaus knapp 2000 Euro. Und man macht deutlich mehr Profit, wenn mehr iPhones und entsprechende Schutzartikel verkauft werden, als man erwirtschaften würde, wenn Möglichkeiten existierten, dieses Gerät nach Schaden zu reparieren. Wir wollen fair sein: Es gibt seit März 2021 ein europäisches Recht auf Reparatur, und dieses wird kontinuierlich verbessert, dennoch gibt es hier Befürworter, wie auch Gegner. Selbige gibt es übrigens auch im deutschen Parlament, in dem schon darüber debattiert wurde, ob man dies nicht in der Bundesrepublik schon mal probieren könnte.
Und wer hatte damit ein Problem? Richtig – die Wirtschaft. Logischerweise sagten sie nicht, dass man dagegen wäre, weil man sonst einen geringeren Umsatz befürchten müsse, man wies darauf hin, dass man in einem gemeinsamen EU-Binnenmarkt sei und man auf „nationale Alleingänge“ verzichten solle.
Upcyceln
Zugegeben, hier benötigt man eine Portion technischen Erfindergeist, dass Angus MacGyver stolz wäre. Aber theoretisch spricht nichts dagegen, auch aus einem technischen Gerät, das seine Jahre hinter sich hat, etwas anderes zu machen. Nehmen wir nur einmal eine Festplatte. Wenn sie tatsächlich kaputt ist und nicht mehr zu retten, kann man sie immer noch zerlegen und die Platten selbst als Spiegel oder als Windspiel verwenden. Oder man verwendet die Hülle, um einen Safe daraus zu basteln.
Zum Elektroschrott gehen
Und dann gibt es diese Technik, die man absolut nicht mehr verwenden kann. Sie ist zu hässlich, um sie verschenken zu können, auf dem freien Markt bringt sie nichts ein und mit den eigenen MacGyver-Fähigkeiten ist es nicht weit her. Dann hilft nur noch der Gang zum Elektroschrott. Eventuell bekommt man sogar noch etwas für die in der Technik verbauten Rohstoffe.
Fazit
Es ist ein großes Problem. Auf der einen Seite wird alles immer teurer, auf der anderen Seite sind Firmen immer noch Unternehmungen. Demzufolge operieren sie logischerweise nach dem obersten Unternehmensziel, dem sich alle anderen Ziele unterzuordnen haben: der Gewinnmaximierung. Das bedeutet, dass diese Firmen eines wollen – Dinge verkaufen. Dies können auch wir nicht ändern. Aber wir können durch kluges Kaufen und die anderen, vorgestellten Schritte, die Nachfrage nach nachhaltiger Technologie stärken.
Quellen:
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