Technik-Berufe bringen für Frauen viel mehr als nur Karrieren. Im August können Mädchen von 8-14 Jahren Kurse in Robotik und Digitalisierung belegen.
In den kommenden Ferienwochen soll Technik als etwas gezeigt werden, das Spaß macht, ganz egal, welchem Geschlecht man angehört. Gendersensibel sollen Mädchen bei den Workshop-Angeboten des Ferienspiels und des Wiener Frauenservice an das Thema herangeführt werden, das angeblich eine Männerdomäne ist. Dass das Unsinn ist, wird mit dem Motto "Früh übt sich" von Anfang an klargestellt.
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"Die Workshops zeigen Mädchen, wie spannend Technik, Robotik und Digitalisierung sind. Es ist wichtig, dass Mädchen und junge Frauen die Möglichkeit bekommen, ihre Begeisterung für diese Bereiche zu entdecken. Die Workshops stärken Mädchen, bieten Einblick in spannende Themen und zeigen: Euch stehen alle Chancen offen!“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Alle Chancen nutzen, statt sich beruflich in die Ecke zu stellen
Dass Frauen überdurchschnittlich oft in sogenannten und miserabel bezahlten "Care"-Berufen landen, ist auf das selbe Klischee zurückzuführen, nachdem Männer in top bezahlte Ingenieurs-Berufe gehen: Frauen sollen sich um andere kümmern, Männer entwickeln Visionen und gestalten die Welt – diese Vorstellungen sind völlig überholt, aber in den Köpfen noch immer wirkmächtig.
"Technische Berufe sind gut bezahlt, bieten Karriere- und Gestaltungsmöglichkeiten. Bis heute ist die Berufswahl von jungen Menschen stark von althergebrachten Rollenbildern geprägt", so die Vizebürgermeisterin.
Lehrberufe wie beispielsweise Mechatronik schaffen es bei Mädchen noch immer nicht unter die Top 10. Darum sollen die Workshops den Mädchen zeigen, dass Informatik, Technik und Robotik unterschiedlos ein Berufsfeld für Männer und Frauen ist:
"Wenn Mädchen die Möglichkeit bekommen, sich mit anderen Mädchen mit Robotik, Informatik und Technik auseinanderzusetzen, entdecken sie, wie viel Spaß diese Themenbereiche machen und dass sie damit etwas bewegen können. Dann ist es nur logisch, dass sie sich auch vermehrt für Weiterbildungen, Schulen, Studien oder Berufe im technischen Bereich entscheiden“, ergänzt Catrin Meyringer, Geschäftsführerin von RoboManiac.
Ferienspiel: "Robotikspaß mit dem Dash“ von Wienextra im Ferienspiel
Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren können im Rahmen des Ferienspiels an „Robotikspaß mit dem Dash“ teilnehmen. "Dash ist ein witziges Kerlchen! Programmiere ihn so, dass er tanzen und singen kann oder auf dem Xylophon ein Lied spielt. Er erledigt kleine Aufgaben und fährt mühelos durch einen selbst gebauten Parcours. Als kreatives Mädchen findest du bestimmt noch andere Aufgaben für diesen Roboter", so die Einladung des Ferienspiels an teilnehmende Mädchen.
Jetzt anmelden für „Robotikspaß mit dem Dash“ am 3.,4. oder 5. August
Termine gibt es noch am 3., 4. und 5. August. Anmeldung hier:
Weitere Infos zum Robotikspaß beim Ferienspiel.
"RoboManiac“-Workshops für Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufen
Ein weiteres Angebot für Schulklassen sind die Workshops „RoboManiac“. So heißen die insgesamt 130 dreistündigen Workshops für Gruppen von 10 bis 20 Mädchen. Für die Workshops finden die Teilnehmerinnen in Schulen, Betreuungseinrichtungen oder den Räumlichkeiten von RoboManiac in Wien Landstraße zusammen.
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Insgesamt stehen bei RoboManiac je nach Schulstufe 14 unterschiedliche Workshops zur Auswahl: Von der spielerischen Einführung ins Programmieren mit Scratch, Python oder Unity über lustige Robotik-Einheiten mit Lernrobotern bis hin zu spannenden Themen wie Architektur und Technik, Künstliche Intelligenz oder Solarenergie und Klimawandel. Auch Online-Workshops sind möglich.
Schulen und Betreuungseinrichtungen können diese Workshops hier online buchen.
DigiGirlPower-Workshops über Gender, Feminismus und Sexismus
Dass Mädchen glauben, für Technik seien sie zu dumm und beruflich oder beim Gehalt dürften sie keine großen Ansprüche stellen, ist kein Zufall – sondern Ergebnis eines uralten Märchens. Dass diese Erzählung zum Nachteil der Frauen noch immer funktioniert, zeigt sich noch heute im "Gender Pay Gap" (der Lohnlücke, bei der Frauen für die gleiche Arbeit in Österreich bis zu 18 Prozent weniger Gehalt bekommen als Männer), der Doppelbelastung der Frauen als "Systemerhalterinnen" während der Pandemie (bei der größtenteils sie im Home Office ihren Job UND die Kinderbeschulung übernommen haben) oder Frauen ihre Arbeit unter Wert verkaufen und wesentlich seltener als Männer ihr Gehalt verhandeln – all das sind Erscheinungen, die zwar alt aber nicht "natürlich" sind und darum in letzter Zeit von jungen, wachen Menschen zunehmend in Frage gestellt werden.
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Darum bietet der Frauenservice der Stadt Wien paralell auch "DigiGirlPower- Workshops rund um die Aspekte Feminismus, Gender und Sexismus" an – mit dem Fokus auf den angesprochenen Themen, die in den letzten Jahren in der gesellschaftlichen Debatte immer mehr auch in den Mainstream Bereich gewandert sind und dort an Bedeutung gewonnen haben. In den Workshops haben nun junge Frauen die Möglichkeit, sich mit den Fragestellungen Feminismus, Gender und Sexismus in ihrem eigenen Leben auseinanderzusetzen. In den Workshops werden sie gemeinsam Kurzfilme analysieren, über Frauengesundheit diskutieren, mehr über Mädchenrechte und die Geschichte der Frauenbewegung lernen und eigene Digital Stories erarbeiten.
Die buchbaren "DigiGirlPower"-Workshops finden online, im Frauenservice oder in alternativen Institutionen statt. Sie dauern online drei und vor Ort vier Stunden. Für die DigiGirlPower-Workshops können sich Gruppen mit 8-15 Teilnehmerinnen im Alter von 14-22 Jahren anmelden. Alle Kurse sind für die Teilnehmerinnen kostenlos, denn die Workshops finanziert der Wiener Frauenservice zu 100 Prozent.
Kontakt und Anmeldung: per E-Mail unter [email protected]oder per Telefon unter +43 1 4000-83515
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